Was ist Hypnose?
Oft wird erwartet oder sogar befürchtet, dass Hypnose ein Bewusstseinszustand ist, der sich vom normalen Alltagsbewusstsein völlig unterscheidet und der einem daher völlig fremd ist. Dies ist nicht der Fall. Patienten, die zum ersten Mal eine Hypnose gut erfahren können, beschreiben dies als einen Zustand, wie man ihn kurz vor dem Einschlafen erlebt, wenn die Umwelt zurücktritt, der Körper zur Ruhe kommt und man eher in spontan auftretenden Bildern denkt. In der Regel kann man sich an alles erinnern, was während der Hypnose angesprochen wurde. Gedächtnislücken treten eher selten auf. Aber wenn der hypnotische Zustand auch ´nur´ eine bekannte Bewusstseinsveränderung bewirkt, so ist doch spektakulär, was man mit der therapeutischen Nutzung dieses Zustandes erreichen kann. Neben psychotherapeutischen Möglichkeiten und den vielfältigen körperlichen Veränderungen, bietet die Hypnose auch die Möglichkeit, akute Schmerzen zu unterbinden, so dass ein operativer Eingriff oder das Ziehen eines Zahnes ohne Betäubungsmittel möglich ist.
Ist Hypnose gefährlich?
Diese Frage kann mit einem klaren "Nein" beantwortet werden. Befürchtungen, man könne in Hypnose seinen Willen verlieren, Dinge über sich erzählen, von denen man nach dem Aufwachen nichts mehr weiß oder nur mit größter Mühe wieder aus der Hypnose aufwachen, treffen nicht zu. Ob aber eine Hypnosebehandlung dem Patienten zuträglich ist, kann nur durch einen ausgebildeten Hypnosetherapeuten (Diplompsychologen, Arzt) entschieden werden!
Wer ist hypnotisierbar?
Nur wenige Menschen können Hypnose überhaupt nicht erfahren; ebenfalls nur wenige können Hypnose in einem besonders hohem Maße erfahren. Den meisten Menschen ist es aber möglich, eine mittlere Hypnosetiefe zu erleben, die für eine Therapie völlig ausreicht. Es ist übrigens sehr schwer, die eigene Hypnosefähigkeit einzuschätzen. Viele Menschen, die sich selbst als nicht hypnotisierbar einschätzen, sind oft überrascht, dass es ihnen gelingt, unter fachkundiger Anleitung Hypnose zu erleben. Im übrigen ist für einen therapeutischen Erfolg nicht die Hypnosetiefe entscheidend, sondern was in der Hypnose geschieht.
Wo wird Hypnose eingesetzt?
Hypnose ist eine wirksame Therapieform zur Behandlung unterschiedlichster Störungsbilder. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen das (mehr Information unter www.hypnose-kikh.de). Wichtige Anwendungsgebiete: psychosomatische Erkrankungen, d.h. körperliche Erkrankungen, die als Folge seelischer Konflikte und Belastungen auftreten (z.B. chronische Schmerzen; Herz-Kreislauf-Probleme; Magen-Darm-Erkrankungen; Hauterkrankungen; Atemwegserkrankungen; Erkrankungen des Nervensystems). Hypnose wird auch zur Behandlung von Ängsten, Depressionen, Zwängen, Essstörungen, Süchten, Schlafstörungen und sexuellen Störungen eingesetzt. Hypnose wird erfolgreich auch im medizinischen Rahmen eingesetzt, etwa in der Krebsbehandlung zur Kontrolle von Schmerzen und Ängsten bzw. zur Reduktion von Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Akute Schmerzen wie etwa bei der Geburt oder chirurgischen Eingriffen (Zahnbehandlung) können ebenso besser bewältigt werden.
Hypnosetherapeutisches Vorgehen
Bei Hypnose denkt man als Patient zumeist an suggestive Sätze, die man direkt in der Trance vom Hypnotiseur erhält, um von Problemen oder Schmerzen befreit zu werden bzw. einen Zugang zu Erfahrungen von Sicherheit und Zuversicht zu bekommen. Dieses klassische Vorgehen wird heutzutage jedoch ergänzt, bzw. ersetzt durch die sogenannte ressourcenorientierte Arbeit. Dabei wird das im Patienten vorhandene Reservoir an positiven Erfahrungsmöglichkeiten und eigenen Stärken mit hypnotischen Techniken wachgerufen und zur Bewältigung psychischer/körperlicher Probleme genutzt. Zu beiden Vorgehensweisen gibt es wissenschaftliche Belege klinischer Wirksamkeit.
Dauer einer Hypnosetherapie
Die Begegnung mit Bühnenhypnose und deren scheinbar schnellen Effekte erzeugt beim Laien oft die Erwartung einer Heilung im Handumdrehen. Und obwohl es schon sein kann, dass sich bereits nach einigen Sitzungen spürbare Besserungen einstellen, dauert es in der Regel länger. Auch wenn Hypnosetherapie - neben der Verhaltenstherapie - als ein kurzzeitiges Verfahren gilt, so kommt es auf die Problemstellung an, wie viele Therapiesitzungen nötig sind. Bei klar einzugrenzenden Zielsetzungen können bereits wenige Stunden ausreichen. Bei komplizierteren Problemstellungen kann es auch länger dauern. Klinische Hypnosetherapie ist keine Regelleistung der Krankenkassen, u.U. wird sie nach Rücksprache unter Angabe des Namens des Therapeuten von dieser z.T. erstattet.
Weitere Informationen: telefonisch Mittwochs von 12.00 - 12.30 Uhr oder Freitags von 12.00 - 12.30 Uhr. Ausführlichere Informationen zur klinischen Hypnosetherapie unter www.hypnose-kikh.de